Donnerstag, 18. September 2014

18092014 // S 02 // 35:30

später mit einem letzten blick lag mitten in den regenwolken ein brennendes licht wie eine leuchtende wunde widersprüchlich diese zeit nach dem regen durch den ich gelaufen war wie ausgesetzt im schnell werdenden dunkel die luft war ein feuchter schleier der sich über alles legte in einem hellen grau die luft war weich und blieb auf dem gereiften grün die steigung eine herausforderung wie jedes mal ich hatte ein ziel vor augen es blieb die schritte waren ruhig anhaltend und der leichte schmerz in  den muskeln wie ein antrieb weiter zu laufen und nicht aufzugeben als der schleier zu einem dichten geflecht wurde sie erzählten leise geschichten vom himmel diese ansammlungen von regentropfen sie waren weit gereist manche von ihnen kamen aus ländern in denen du nicht gewesen warst und sie trugen den späten duft des vergehenden sommers auf einem der tropfen fand ich eine wortreihe von dir wie eine zerflossene schrift sie trug den abdruck deiner finger den zauber deiner lippen und den verschleierten blick deiner augen am ende der schmetterlingszeit das war das schönste und mitten in den regenwolken lag mein herz wie eine leuchtende freude


Hermann Josef Schmitz

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