Samstag, 6. September 2014

06092014 // S 01 XL // 1:12:32

das aufgeraffte licht die frühe milch der wiesen tau ein paradies die lichtungen der wälder so unverbraucht und doch ganz reif kein schnitt der über diese wilden blüten ging geheimnisvoll verwuchert und im frühen licht glänzt grün die hoffnung auf das leuchten durchwebt den morgen die stille gross nur ab und zu ein zittern auf den glatten gleisen schon kurz danach verweht dann stillt das licht die kleine wunde und auf der gegenbahn fällt es in meinen blick ich wäge ab dann lasse ich die häuser hinter mir und lauf seit langem wieder über grenzen die beine winken ab doch aufgerichtet will der kopf noch weiter der herzschlag flattert leicht wie eine weiche flagge und an dem dünnen fluss der wieder sich an steine schmiegt an seinem wilden ufer vergeht der sommer sich noch einmal bis er fliegt dann komme ich beseelt und voller freude an auf frischem gras verwachsen silberfädennester und hinter einem offenen fenster vergeht dein schlaf in einem traum


Hermann Josef Schmitz

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