glasluft der regen hat die drückende stille getilgt jetzt fahren die
atemzüge wieder aus den bahnhöfen heiter beschwingt die worte der dichterin
klingen nach und die musik von piazzolla am morgen danach achtest du mehr auf
die steine schaust sie an sie grüssen still wie die bäume im grünen kleid und
die amselschar spaziert munter weiter die steine still sie bewegen sich nicht
selbst aber die luft die umwege geht das licht das stehen bleibt sie wärmt und
der regen der ihrem matten gesicht den richtigen glanz schenkt so läufst du hinaus
die gräser stehen aufrecht im herzschlag wie selten sonst ein schlucken liegt
unter dem verwitterten moos und die seerosenschränke stehen offen noch unter
wasser da liegen auch die die man hineingeworfen hat ihre stimmen verhallt was
aber geschieht wenn das flussbett trocknet und sie wieder sichtbar werden die
haut blass die augen trübe aber das gewissen derjenigen die sich von ihnen
trennten scharf wie ein frisch geschliffene sense vor dem schnitt die wiesen
und wälder und flüsse wuchern noch wild und dein herz schlägt im takt der träume
was aber geschieht wenn das flussbett austrocknet und die scheinbaren lösungen
zu unlösbaren problemen werden wenn das still gelegte gewissen aufatmet die glasluft
am morgen danach schneidend mit einem hauch bitternis im geschmack aber klar es
gilt achtsamer zu werden zu den steinen den scheinbar glatten wie den
verborgenen wie den schroffen es gilt achtsamer zu werden zu dir selbst
Hermann Josef Schmitz
Samstag, 26. April 2014
Donnerstag, 24. April 2014
24042014 // S 02 M // 28:52
ende der schleusenzeit ende der dunklen gedanken inmitten
der lichtinsel baumpublikum unzählig vielgliedrig still und im wachsen klug verschlungene
wege eingehüllte vergangenheit und die kraft der muskeln trägt nicht nur die
beine sondern auch die besinnung auf die neuen verzeichnisse in denen wörter
töne eine klangsammlung briefzeichen und wunder liegen darauf kannst du dich
besinnen und auf die wurzel in deinem herzen aus der unablässig die zuneigung
wie eine flügelwaage gleichvoll aus der unablässig die liebe dich nährt ihre
liebe die nah und fern unverändert bleibt und sich doch immer wieder aufmacht
am ende der schleusenzeit legst du die klagen unter einen großen stein sie
dürfen erinnert sein und bedacht aber die kraft für dein einziges leben findest
du in dem was das leben viel mehr bereit hält grünflächen sonnenfenster ein
wolkenparkett auf dem glasregen zerfasert und knisternd blätter aufspringen und
die kraft für dein einziges leben findest du in der begegnung dem lachen und
weinen den getauschten worten und den armen die dich halten und mit denen du
ein haus bauen kannst es sind ihre arme und augen und es ist ihr großes herz
und an der mündung der bewegung ihr ufer voller meeresgesang
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Montag, 21. April 2014
21042014 // S 02 // 37:48
loderndes grün und wind der in blütennestern geweidet hat
die weißen flügel gefallene engel wie strandgut an den rändern der blühenden
feldermeere blanke buchen stehen andächtig zu ihren füßen überwucherte gräber
in den wänden ist es kalt und wieder einmal ist die heimat vorübergehend
verloren gegangen die wälder schweigen vergebens dein suchen nach gründen nur
über die weite rapsfelder leuchtende altäre in einem graugewordenen tag
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Freitag, 18. April 2014
18042014 // S 01 S // 31:00
karfreitag die gedehnte stille eines grauen himmels
dahinter unfassbare weite und nur der rand dessen was scheinbar möglich ist
regenschlieren leise atmender see wurzeln rosen unter dem spiegel grasschalen
an den wegrändern eine bordüre aus regentropfen wenn sie fallen splittert die
stille einen moment bevor sie sich wieder verschließt heute ist die
leichtigkeit ein liegengebliebenes blatt und die schritte mühen sich schwerer
als die gedanken die sich freuen wenn sie das grüne herz spüren hinter der haut
dort wo sie ganz weich ist wo die sehnsucht wohnt und die liebe der rahmen zu
einem geglückten leben ist
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Montag, 14. April 2014
14042014 // S 01 M // 51:49
ein blütenhauch so still und schön wie morgentau und
sonnenpflaster liegt zu deinen füssen die ode an die hochzeitsbäume ein
lichtgesang und leichten herzens läufst du an den ufern vom überfluss befreit
du brauchst nicht mehr als dieses aufgewachte grün das sich von blauer erde
nährt noch stockt der atem dann und wann doch alles kommt zurück und plötzlich
ist die zeit wie weit entrückt der frühen kindheit tage cardamine pratensis leuchtet
wir nannten sie nur kirmesblumen gewidmet diesen rummeltagen und auch maria
stand ganz groß im kurs die großen worte fremd der kleine garten an der
schattenwand des pfarrers schlechter atem wenn du nach vergehen suchtest und
nach vergebung jetzt sind die wege weit die kronen formen sich zu einer kuppel
und an den offenen ufern mit blick zum weiten wald steht sie die dich befreit
von dieser engen führung der gedanken ein blütenhauch so still und schön
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
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