glasluft der regen hat die drückende stille getilgt jetzt fahren die
atemzüge wieder aus den bahnhöfen heiter beschwingt die worte der dichterin
klingen nach und die musik von piazzolla am morgen danach achtest du mehr auf
die steine schaust sie an sie grüssen still wie die bäume im grünen kleid und
die amselschar spaziert munter weiter die steine still sie bewegen sich nicht
selbst aber die luft die umwege geht das licht das stehen bleibt sie wärmt und
der regen der ihrem matten gesicht den richtigen glanz schenkt so läufst du hinaus
die gräser stehen aufrecht im herzschlag wie selten sonst ein schlucken liegt
unter dem verwitterten moos und die seerosenschränke stehen offen noch unter
wasser da liegen auch die die man hineingeworfen hat ihre stimmen verhallt was
aber geschieht wenn das flussbett trocknet und sie wieder sichtbar werden die
haut blass die augen trübe aber das gewissen derjenigen die sich von ihnen
trennten scharf wie ein frisch geschliffene sense vor dem schnitt die wiesen
und wälder und flüsse wuchern noch wild und dein herz schlägt im takt der träume
was aber geschieht wenn das flussbett austrocknet und die scheinbaren lösungen
zu unlösbaren problemen werden wenn das still gelegte gewissen aufatmet die glasluft
am morgen danach schneidend mit einem hauch bitternis im geschmack aber klar es
gilt achtsamer zu werden zu den steinen den scheinbar glatten wie den
verborgenen wie den schroffen es gilt achtsamer zu werden zu dir selbst
Hermann Josef Schmitz
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