Sonntag, 28. September 2014

28092014 // S 09 // 39:43

diese unmerkliche veränderung übersehen in einem leuchtenden nachmittag in die schatten fügen nach einem rhythmus suchen abseits der zu kurzen nächte schweigen wollen nichts als schweigen wollen und dem leuchten folgen aber hängen bleiben an den steinen über die mein atem klettert ungewohnt das leise vergehen der kanten ein schleierwolkenhimmel dieses aufbäumen dieses verklären über den schluss des sommers hinaus und diese sehnsucht nach dir nach einem gemeinsamen gehen nach einem gemeinsamen halten nach einem schweigen in das ich alle worte legen kann auf die es ankommt


Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 18. September 2014

18092014 // S 02 // 35:30

später mit einem letzten blick lag mitten in den regenwolken ein brennendes licht wie eine leuchtende wunde widersprüchlich diese zeit nach dem regen durch den ich gelaufen war wie ausgesetzt im schnell werdenden dunkel die luft war ein feuchter schleier der sich über alles legte in einem hellen grau die luft war weich und blieb auf dem gereiften grün die steigung eine herausforderung wie jedes mal ich hatte ein ziel vor augen es blieb die schritte waren ruhig anhaltend und der leichte schmerz in  den muskeln wie ein antrieb weiter zu laufen und nicht aufzugeben als der schleier zu einem dichten geflecht wurde sie erzählten leise geschichten vom himmel diese ansammlungen von regentropfen sie waren weit gereist manche von ihnen kamen aus ländern in denen du nicht gewesen warst und sie trugen den späten duft des vergehenden sommers auf einem der tropfen fand ich eine wortreihe von dir wie eine zerflossene schrift sie trug den abdruck deiner finger den zauber deiner lippen und den verschleierten blick deiner augen am ende der schmetterlingszeit das war das schönste und mitten in den regenwolken lag mein herz wie eine leuchtende freude


Hermann Josef Schmitz

Samstag, 13. September 2014

13092014 // S 01 M // 50:52

morbides licht verwelkt rollt sich in ecken unbemerkt zusammen kein morgen der erwachen will an diesem samstag ist der glanz auf gräsern blättern wassern trübe ich will im sommer bleiben auch wenn er selten war doch alles reduziert die helligkeit die augen muskeln hände sehen weit ins dunkle tor das sich am ende der allee in eine biegung legt ich weiss nicht welche stunde sein wird wenn  herbst sich eine graue haut anzieht wenn grün sich ständig in ein anderes licht verwandelt die blätter fallen und die nächte ihre lippen schliessen ich weiss es gibt kein widerruf in diesem leben doch was mir ohne jahreszeiten bleibt sind deine hellen augen dein feines lachen sind deine warmen hände und ein schoss der dieses dunkle denken nimmt


Hermann Josef Schmitz  

Samstag, 6. September 2014

06092014 // S 01 XL // 1:12:32

das aufgeraffte licht die frühe milch der wiesen tau ein paradies die lichtungen der wälder so unverbraucht und doch ganz reif kein schnitt der über diese wilden blüten ging geheimnisvoll verwuchert und im frühen licht glänzt grün die hoffnung auf das leuchten durchwebt den morgen die stille gross nur ab und zu ein zittern auf den glatten gleisen schon kurz danach verweht dann stillt das licht die kleine wunde und auf der gegenbahn fällt es in meinen blick ich wäge ab dann lasse ich die häuser hinter mir und lauf seit langem wieder über grenzen die beine winken ab doch aufgerichtet will der kopf noch weiter der herzschlag flattert leicht wie eine weiche flagge und an dem dünnen fluss der wieder sich an steine schmiegt an seinem wilden ufer vergeht der sommer sich noch einmal bis er fliegt dann komme ich beseelt und voller freude an auf frischem gras verwachsen silberfädennester und hinter einem offenen fenster vergeht dein schlaf in einem traum


Hermann Josef Schmitz