Samstag, 2. August 2014

02082014 // S 01 M // 50:29

ich kann das wasserbuch noch nicht lesen es wird dauern bis die seiten wieder geglättet sind und die wörter in neuer reihenfolge sehe ich heute nur meine eigenen beine die vögel singen seit langem nicht in dieser augustfrühe und an einer schnur hängen regentropfen entstehen luftige linien und schienen und ein unbedingter wille erst sind die schritte ein mühsames vergnügen aber als die marionetten verschwunden sind und die aufgekommenen gedanken liegen geblieben sind kehrt ruhe in mir ein köstliches vergnügen wenn die beine von selbst laufen wenn das laufen etwas ganz anderes wird als die aneinanderreihung von schrittfolgen dann bin ich wieder bei mir und gönne mich mir und freue mich ohne verhinderungen ich kann das sonnenbuch noch nicht sehen am zerfledderten rand aber hinter dem deich werde ich einmal für immer wohnen und sein


Hermann Josef Schmitz  

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