frühzeit ein teppich aus tau hinter dem haus das du
später kaum sehen wirst wenn du zum ersten mal das stundenbuch umblätterst
verschwindet das regal der kommenden woche die zeiten werden blosse zahlen die
inhalte buchstabenreihen die planungen können warten der frühling in seinen
letzten zügen verneigt sich vor sich selbst das gras streckt sich und die hohen
bäume verbünden sich dürftige lichtfasern auf den überwucherten wegen und der
aufgebrochene schmerz verflüchtigt sich einmal bleibt die frage wohin dieser
weg führt dessen einziges schild dein leben ist unbeschriebene weite noch nicht
einmal ungefähr zu erfassen es ist besser wir warten nicht bis morgen zu
unwägbar der flug der durchreisenden vögel gras streckt sich und die blüten
weiten sich über den rand hinaus nie mehr wird der holunder in diesem jahr
seinen duftenden schirm so ausweiten wie jetzt auch wenn die verlängerung
beschwerlich ist lohnt es weiter zu gehen die beine sich selbst zu überlassen
und in den tag hineinzulaufen der gerade begonnen hat in den tag hineinzulaufen
der unsicher ist wie immer aber an dessen tür mir wieder der atem deines
vergehenden schlafes winkt
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
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